Unterwegs auf 3.000 Kilometern durch die europäische Geschichte!
Niemand Geringere als der amerikanische Präsident Joe Biden, sein französischer Amtskollege Emmanuel Macron und der deutsche Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier werden in wenigen Monaten den gleichen Boden betreten wie eine Gruppe von 15 Jugendlichen der Klassenstufe 11 der Europäischen Gesamtschule Seebad Ahlbeck, die sich vom 21. – 26. Januar 2024 mit ihren Begleiterinnen Frau Rath, Frau Erdmann und Frau Christoph auf den Weg machten, um im historischen Jahr 2024 deutsche und europäische Geschichte lebendig zu erfahren und besser zu verstehen.
80 Jahre ist es nun her, dass die amerikanischen und britischen Alliierten mit einer gigantischen Aktion an den Stränden der Normandie um Omaha-Beach und Merville am 6. Juni 1944 den Auftakt zur Befreiung Europas vom Nationalsozialismus machten. Unzählige militärische und zivile Opfer, die für die Freiheit unseres Kontinentes starben, waren zu beklagen und mahnen heute auf den beeindruckenden amerikanischen und deutschen Friedhöfen in Colleville-sur-Mer und La Cambe (Normandie) ihre jugendlichen Besucher, Geschichte nicht dem Vergessen anheimfallen zu lassen.

Zukunft gemeinsam zu gestalten, ohne die Vergangenheit zu vergessen, beginnt im Kleinen – und so war es unseren Jugendlichen ein besonderes Anliegen, im Rahmen unserer Reise mit Schülerinnen und Schülern unserer Partnerschule, dem Collège Alfred Kastler in Merville-Franceville-Plage / Normandie gemeinsam über die Bedeutung der deutsch-französischen Beziehungen im 21. Jahrhundert nachzudenken, sie kreativ zu gestalten und gleichsam Vorbereitungen für unseren geplanten Schüleraustausch im September 2024 mit Schülerinnen der 7. und 8. Klassen beider Schulen zu treffen.


Was im Kleinen funktioniert, hat im Großen zu unwiderruflicher Freundschaft, zu Zusammenarbeit und Sicherheit auf europäischer und internationaler Ebene geführt und so steht das Jahr 2024 nicht nur symbolisch für Freiheit und Frieden, sondern auch für 75 Jahre NATO und über 30 Jahre Europäische Union, also für intensive Bemühungen, einen gemeinsamen Weg in eine sichere Zukunft zu gehen. Wir haben dies zum Anlass genommen, dem Hauptquartier der NATO sowie dem EU-Parlament in Brüssel einen Besuch abzustatten und Verantwortlichen beider Institutionen mit kritischen Fragen und regem Interesse gegenüberzutreten, nicht nur mit dem Blick in die Vergangenheit, sondern in erster Linie auch mit jenem auf die gegenwärtigen und die in die Zukunft gerichteten Herausforderungen.

Als Europäische Gesamtschule tragen wir eine besondere Verantwortung hinsichtlich der Bildung und Erziehung unserer Schülerinnen und Schüler zu toleranten, weltoffenen, kulturell und historisch interessierten jungen Bürgern eines vereinten Europas. Die Herausforderungen der Gegenwart und Zukunft auf europäischer und internationaler Ebene gemeinsam anzunehmen und zu bewältigen fordert von dieser Generation einen unverstellten und intensiven Blick auf unsere Vergangenheit und die sich daraus ergebenen Pflichten und Rechte.
Mit unserer Studienfahrt, deren Finanzierung im Rahmen unserer Akkreditierung als ERASMUS PLUS – Schule möglich wurde, sind wir dieser Zielstellung einen großen Schritt nähergekommen und bedanken uns bei allen Verantwortlichen für das Vertrauen in unsere Arbeit.
Sandra Rath
